Kariös
erkrankte Zahnsubstanz kann erstmals in der Geschichte der Zahnheilkunde
unter optimaler Schonung des Restzahnes vollständig entfernt
werden. Damit wird erreicht, dass unter gelegten Füllungen
oder angefertigten Zahnersatz keine Sekundärkaries entstehen
kann!
Wird die zahnärztliche Arbeit randdicht gelegt - dabei
hilft das Mikroskop entscheidend - ist die Haltbarkeit dieser
Arbeit um ein vielfaches gesteigert und der Restzahn maximal
geschont!!
Die
Entfernung erkrankten Materiales erfolgt traditioneller Weise
mit dem Rosenbohrer oder einem Exkavator, wobei sich der Zahnarzt
nur darauf verlassen kann, dass er die gesunde harte Zahnsubstanz
durch ein klirrendes Geräusch "erfühlt".
Mit dem Mikroskop wird die Grenze zwischen erkranktem und gesundem
Dentin präzise gesehen. Erleichtert wird dieses Sehen durch
die Anwendung eines Kariesdetektors, der die nekrotischen Anteile
anfärbt.
Seit
den 1970er Jahren verwendet der Autor vergrößernde
Sehhilfen in Form von 3 - 5,5 fachen Lupen; damit konnte man
wesentlich präziser Karies entfernen als mit einem unbewaffneten
Auge. Eine entsprechende Übersichtsarbeit ist unter Kotschy
P. Literatur
"Mikro-Zahnheilkunde, Prinzipien, Instrumente, Hilfen"
1994 erschienen. Die nunmehrige Arbeit mit dem Mikroskop zeigt
allerdings, dass auch dies nur ein oberflächliches Sehen
und die vollständige Kariesentfernung nur ein frommer Wunsch
war. Denn eine präzise Verfolgung der irregulär befallenen
kranken Zahnhartsubstanz ist, besonders wenn wir gesunde Substanz
schonen wollen, ohne Mikroskop nicht möglich! Außerdem
waren unsere Instrumente einfach viel zu groß und klobig
und konnten auf die individuelle Kariesausbreitung nicht eingehen.
Was ist der Vorteil für den Patienten?
Der Einsatz des Mikroskopes führt zu einer Revolution im
gesamten Fach der Zahnheilkunde: jeder Arbeitsgang wird in großer
Vergrößerung "gesehen" während bislang
mit der Sonde oder rotierenden Schleifkörpern bzw. Bohrern
hauptsächlich "gefühlt" wurde.
Früher: 80% fühlen und 20% sehen.
Heute: 100% sehen.
Sind
der Vergrößerung nach oben Grenzen gesetzt?
Aus
rein physikalisch technischen Gründen ist im Auflichtmikroskop
bei 250 mm Arbeitsabstand die Verwendung einer Vergrößerung
jenseits der 20igfachen in der Zahnheilkunde nicht sinnvoll,
da die Verringerung der Schärfentiefe das dreidimensionale
Sehen und präzise mechanische Arbeiten verunmöglicht.
Aber
nicht nur, dass Karies vollständig entfernt werden kann,
kann durch die große Vergrößerung Fissuren-
und Approximalkaries im Beginnstadium entdeckt werden und randundichte
Füllungen, Kronen, etc. können rechtzeitig repariert
werden. Selbstverständlich leistet auch dabei die Göttinger
Lichtsonde wertvollste Hilfe, da man mit ihr den Zahn präzise
durchleuchten kann.
Die Fissurenversiegelung kann erstmals wirklich vollständig
und randdicht durchgeführt und 100%ig kontrolliert werden.
Als Konsequenz der frühzeitigen Entdeckung beginnender
Karies ist die minimalinvasive Therapie möglich. Es werden
Miniaturfüllungen gelegt bei denen es zu einer maximalen
Erhaltung noch nicht erkrankter Zahnsubstanz kommt.
Primärprophylaxe: Der
prophylaxeorientierte Patient in den hochzivilisierten Ländern
ist imstande seine Zähne vor einer Erkrankung zu schützen
Sekundärprophylaxe:
Seine Prophylaxebemühungen können dafür sorgen,
dass, wenn eine Schädigung eingetreten ist, es zu keiner
neuerlichen Erkrankung kommt. Tertiärprophylaxe:
Wenn doch eine Erkrankung auftritt kann frühzeitig prophylaxeorientiert
- dass heißt zahnschonend und nachher optimal reinigbar
- geholfen werden, sodass die Zahnschädigung nur sehr
gering ist.
Dies
bedeutet:
gesunde oder minimal therapeutisierte eigene Zähne ein
Leben lang!
Revolution
der Wurzelbehandlung
Das
weitverzweigte Kanalsystem menschlicher Zähne kann mit
Hilfe des Mikroskopes bei allen einigermaßen geraden
Kanälen bis zur Wurzelspitze direkt eingesehen werden.
Bei gekrümmten Kanälen ist der Einblick etwa zu
7/10 gegeben und damit wird die Grundlage für eine perfekte
Wurzelbehandlung wesentlich erhöht. Die Auffindung aller
Kanäle und Kanalverzweigungen, macht eine vollständige
Wurzelbehandlung überhaupt erst möglich.
Entfernung
von Wurzelkanalhemmnissen wie Verkalkungen etc. unter direkter
Sicht
Entfernung
technischer Arbeiten vor allem Wurzelstifte, parapulpärer
Stifte e.t.c.
Revision
alter Wurzelfüllungen und damit Entfernung von alten
Wurzelfüllmaterialien
Entfernung
von abgebrochenen Wurzelkanalinstrumenten
Mikrochirurgischer
Verschluss von Fosse Route
Therapie
interner Resorptionen
Entdecken
und Behandlung von Zahnsprüngen:
Das
Mikroskop schafft erst die Möglichkeit in die Welt
der Zahnsprünge einzudringen und Therapieansätze
zu versuchen.
Mikrochirurgische
Wurzelspitzenresektionen mit retrograder mikrochirurgischer
Wurzelfüllung:
massive
Erfolgssteigerung von 60 auf über 90%, da alles unter direkter
Sicht durchgeführt werden kann und sämtliche Irregularitäten
der Wurzelkanäle im Bereiche der Wurzelspitze gesehen und
damit optimal versorgt werden können.