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MIKROSKOPZAHNHEILKUNDE
Heute können
wir in der Mikroskopzahnheilkunde die Entfernung der erkrankten Zahnsubstanz
(Karies) bis in das angrenzende gesunde Gewebe in einer Qualität
und Präzision durchführen, die berechtigten Anlass zur Hoffnung
gibt, dass es sich dabei um eine restlose Kariesentfernung ohne sinnlose
zerstörende Opferung von gesundem Dentin handelt. Die Entstehung
der gefürchteten Sekundärkaries wäre damit erfolgreich
verhindert! Die Ergebnisse liegen allerdings erst in vielen Jahren
vor. Dies bedeutet: HISTORISCHES In den beginnenden 90iger Jahren wurden von den Autoren Shanelec, Tibbetts, Feldman, Ruddle, Friedman etc. Arbeiten publiziert, die den Vorteil der Anwendung des Mikroskopes in der Endodontie unter dem Motto "Microscop assisted Precision Dentistry (MAP-Dentistry)" zeigen sollten. 1998 hat die "American Association of Endodontics (AAE)" postuliert, dass alle postgraduierten Studenten das "Handling" am Operationsmikroskop durchgeführt haben müssen um ihre Zertifikate zum Facharzt für Endodontie zu bekommen. Eine Umfrage der AAE November 1999 hat erbracht, dass bereits ein Drittel der aktiven Mitglieder in ihren Praxen Zugang zum Mikroskop haben. In Österreich wurde das Mikroskop in der ZMK seit etwa 1985 in manchen Dentallaboratorien zur Überprüfung von Füllungsrändern, Gussverfahren etc. verwendet. In kieferchirurgischen Zentren und in einigen interessierten Ordinationen wurde das Mikroskop in den 90iger Jahren für die Wurzelspitzenresektion eingesetzt. Es hat sich gezeigt, dass mit der Mikroskopzahnheilkunde die Erfolgsrate bei Wurzelbehandlungen und Wurzelspitzenresektionen mit retrograder mikrochirurgischer Wurzelfüllung dramatisch erhöht werden könnte. AKTUELLES Wenn man eine
alte Füllung (Gold, Amalgam, Kunststoff) entfernt, dann findet
man zu 99% Sekundärkaries. Da man sie von außen nicht sieht
und auch die Röntgenaufnahmen nur bei massiven Sekundärkariesbefall
einen Befund zeigen, sind die weiteren Folgen fatal: extrem große
Füllungen, Kronen oder Wurzelbehandlungen; also schwere Schäden
für den Patienten. Um das Prinzip der Mikroskopzahnheilkunde in der Praxis realisieren zu können, habe ich in Zusammenarbeit mit der Fa. Hu-Friedy (USA) völlig neue Instrumente für die Anwendung in der ZMK entwickelt. Gleichzeitig habe ich bei verschiedensten europäischen und überseeischen Firmen meine Wünsche für Neuentwicklungen von Hand- und Winkelstücken, Ultraschall- und Schallgeräten deponiert und es ist zu erhoffen, dass binnen kürzester Zeit ein ungeheurer Entwicklungsschub für die ZMK möglich sein wird. Wenn man bedenkt, dass die Zahnheilkunde die höchsten Präzisions-Ansprüche im gesamten medizinischen Bereich erhebt (0-50 Mikron), ist es umso erstaunlicher, dass wir uns erst jetzt jene Möglichkeiten der Mikroskopzahnheilkunde in der Praxis erarbeiten dürfen, die andere Fächer wie Otholaryngologie, Ophthalmologie, plastische Chirurgie und Neurochirurgie seit Jahren entwickelt haben. Obwohl die Anwendungen
dieser neuen Technologie extrem zeitaufwendig sind, hohe Anforderungen
an den Operateur und die medizinischen Mitarbeiter gestellt werden
und die Teamarbeit in den jeweiligen Praxen äußerst effizient
sein muss, ist zu erwarten, dass wir einen elementaren Durchbruch
in der Kariestherapie geschafft haben. Ich empfehle daher die Mikroskopzahnheilkunde
nicht nur in der Endodontie, sondern in allen Gebieten der Zahnheilkunde
- vor allem in der Karies- und Parodontal-Diagnose und Therapie -
einzusetzen. Sollten
Sie zu dem Thema "Mikroskopzahnheilkunde" Wissen, Ideen,
Informationen oder Hilfen anbieten können, wenden Sie sich an
mich unter der E-Mail Adresse:
peterkotschy@icloud.com
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